Tugend

Tugend
Tugend Sf std. (9. Jh.), mhd. tugent, tugende, ahd. tugund(i), tuged, mndd. doge(n)t, mndl. doget Stammwort. Aus g. * dugunþi- f. "Tugend", auch in anord. dygđ, ae. duguþ, afr. dugethe. Schon seit alters an taugen angeschlossen, was wohl die Bedeutungsentwicklung mit beeinflußt hat; später dann vor allem durch den christlichen Tugendbegriff geprägt. Ursprünglich ist das Wort aber wohl abgeleitet aus dem in anord. dyggr "aufrecht, zuverlässig" vorliegenden Adjektiv, so daß von g. * duwṇþi- auszugehen ist. Die Herkunft des nordischen Adjektivs ist unklar.
   Ebenso nndl. deugd, nschw. dygd, nisl. dyg(g)đ; taugen, tüchtig.
Kluge (1926), 69;
Bopp, W.: Geschichte des Wortes "Tugend" (Diss. Heidelberg 1934);
Aumann, E. BGDSL 63 (1939), 143-161;
Rupp, H. Saeculum 2 (1951), 465-472;
Seebold, E. IF 87 (1982), 188;
Hönig, A. FS Schröpfer (1991), 213-223. west- und nordgermanisch gwn.

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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  • Tugend — Tugend: Das westgerm. Substantiv mhd. tugent, ahd. tugund, niederl. deugd, aengl. duguđ gehört mit dem anders gebildeten schwed. dygd zu dem unter ↑ taugen behandelten Verb und bedeutete ursprünglich »Tauglichkeit, Kraft, Vortrefflichkeit«. Unter …   Das Herkunftswörterbuch

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